Informationen rund um das Thema Eigentumsdelikte in Stuttgart

Während bei einem Diebstahl ein Gegenstand meist unbemerkt entwendet wird, kombiniert der Raub Diebstahl und Nötigung: Hier wird das Eigentum mittels Gewalt oder unter Androhung einer Gefahr für Leib und Leben entwendet. Durch die Kombination zweier Tatbestände wiegt Raub schwerer als eine der beiden Straftaten alleine, was sich auch im Strafmaß niederschlägt.

Diebstahl wird mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet. Lediglich bei besonders schweren Fällen, zum Beispiel Einbruchdiebstahl, sieht das Strafrecht ein höheres Strafmaß von bis zu zehn Jahren vor. Bei Raub ist eine Geldstrafe nicht ausreichend, stattdessen kommt es hier immer zu einer Freiheitsstrafe zwischen einem und 15 Jahren. Durch das höhere Strafmaß handelt es sich bei Raub um ein sogenanntes Verbrechen.

In bestimmten Fällen werden die Strafverfolgungsbehörden bei einem Diebstahl nur auf Antrag des Opfers tätig. Das ist unter anderem der Fall, wenn es um einen geringen Vermögenswert von weniger als 25 Euro geht. Auch wenn der Diebstahl innerhalb der Familie im eigenen Zuhause stattfindet, wird dieser nur dann verfolgt, wenn auch ein Strafantrag gestellt wird.

In der Regel werden Eigentumsdelikte als eine besondere Spielart der Vermögensdelikte angesehen. Meistens liegt ein Eigentumsdelikt vor, wenn der oder die Täter bzw. Täterinnen sich etwas nehmen. Bei den Vermögensdelikten im engeren Sinne, zum Beispiel bei Erpressung oder Betrug, gibt das Opfer hingegen etwas – wenn auch nur, weil Zwang ausgeübt wird.

Der wesentliche Unterschied zwischen Erpressung und Nötigung liegt im Ziel. Bei der Nötigung wird eine Person durch Gewalt oder Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einem bestimmten Verhalten, einem Dulden oder Unterlassen gezwungen. Das Ziel der Nötigung ist grundsätzlich offen. Vielmehr steht hierbei der Wunsch im Vordergrund, den Willen des Opfers zu brechen und es zu einer bestimmten Handlung oder Unterlassung zu bringen, unabhängig davon, ob der Täter bzw. die Täterin daraus einen eigenen Vorteil zieht.

Die Erpressung ist hingegen ein besonderer Fall der Nötigung, bei dem der Täter bzw. die Täterin nicht nur eine Handlung erzwingen will, sondern darauf abzielt, sich durch Androhung eines empfindlichen Übels einen Vermögensvorteil zu verschaffen. Im Fokus steht der wirtschaftliche Aspekt. Der Täter bzw. die Täterin möchte mit der Handlung rechtswidrig an Geld oder besondere Wertgegenstände gelangen.

Jede Erpressung ist eine Nötigung, aber nicht jede Nötigung ist zugleich eine Erpressung. Die Erpressung ist speziell auf die Bereicherung am Vermögen des Opfers ausgerichtet, während die Nötigung allgemein auf das Erzwingen eines bestimmten Verhaltens zielt.

Der Unterschied zwischen Diebstahl und Unterschlagung besteht hauptsächlich im Umgang mit dem Besitz der jeweiligen Sache. Beim Diebstahl nimmt der Täter bzw. die Täterin dem Opfer eine fremde, bewegliche Sache gegen dessen Willen weg. Also ohne oder gegen den Willen des Opfers. Entscheidend ist bei Diebstahl die Wegnahme. Der Täter bzw. die Täterin hat zuvor keinen rechtmäßigen Besitz an der Sache und verschafft sich diesen durch eine rechtswidrige Handlung.

Bei der Unterschlagung hingegen besitzt der Täter bzw. die Täterin die Sache bereits oder eignet sich diese später rechtswidrig an, indem er sie beispielsweise einfach behält und nicht zurückgibt. Unterschlagung kommt vor allem in Situationen vor, in denen jemand eine Sache treuhänderisch, leihweise oder zur Verwahrung erhalten hat und dann beschließt, sie für sich zu behalten.